Lebenslauf / Vita

Die Trierer Kunstmalerin Margrit Schweicher wurde als Margarete ("Gretel") Lauer am 12.04.1914 als Tochter des Trierer Dachdeckerunternehmers Matthias Lauer in Trier geboren.

In den Jahren 1931-1932 war sie Schülerin an der damaligen renommierten  "Handwerker- und Kunstgewerbeschule" Trier (Paulusplatz) bei dem bekannten Glas- und Kirchenmaler Prof. Heinrich Dieckmann.

margrit schweicher, selbstportrait
Margrit Schweicher, Selbstporträt, 1983, Kohle

In diese Zeit gehen ihre ersten öffentlichen Ausstellungen zurück, so z.B. 1933 in der "Raumkunsthandlung Reiter" in Trier, wo sie im Alter von 19 Jahren in einem Schaufenster noch unter ihrem Mädchennamen "Gretel Lauer" (Trierische Landeszeitung) ausstellte.

 

Adressiermatrize aus den 1930er Jahren:   

 

     Frl.
             Gretel  L a u e r
                        Malerin
                     T r i e r / Mosel
                    ===============
     240              Sichelstr. 4  

 

1938/39 betrieb sie gemeinsam mit den Trierer Kunstmaler u. Werbegraphik-Pionier Conrad "Conny" Martin ein Atelier in der Bahnhofstrasse Trier.

Sie unternahm zahlreiche Studienreisen nach Frankreich, Belgien und Holland. Insbesondere ihre Reisen nach Paris und die Begegnung mit dem französischen Impressionismus beeinflußten ihren malerischen Stil.

 

1939 heiratete die Kunstmalerin Margarete ("Gretel") Lauer den Schriftsteller Kurt (Curt) Schweicher  (geb. 29.07.1908).

 

Bald darauf emigrierte Margarete ("Margrit") Schweicher mit ihrem Mann in die Schweiz.

In Zürich kam ihr erstes Kind Fortunat zur Welt (1946). Nach jahrelangen Aufenthalten in Genf, Zürich und im Tessin kehrte die Familie 1948 wieder zurück nach Trier.

In Trier Geburt ihrer Kinder Irene (1948), Constantin (1949) und Theophil (1950).

 

Insbesondere in den Jahren 1949 bis 1959 erfolgte eine rege Schaffensperiode und Ausstellungstätigkeit im Rheinland zusammen mit anderen Trierern und rheinischen Künstlern (insbesondere Peter Krisam, Reinhard Heß und Michael Trierweiler).

 

1952 zog die Familie nach Leverkusen, weil Dr. Curt Schweicher dort als (erster) Museumsleiter das neu gegründete städt. Museum für moderne Kunst im Schloss Morsbroich aufbaute. 

 

Margrit Schweicher mit ihren Kindern Theophil (li.) und Constantin (re.) ca. 1958
Margrit Schweicher mit ihren Kindern Theophil (li.) und Constantin (re.) ca. 1958

 

1955/1956 war Margrit Schweicher als Dozentin für die VHS-Leverkusen tätig und erteilte im Schloss Morsbroich Malunterricht für Kinder.

Foto links:

Museum Schloss Morsbroich.

Städtisches Museum für Moderne Kunst der Stadt Leverkusen.

Das Museum befindet sich in einem Schloss, das von einer halbkreisförmigen Remise (= Wirtschaftsgebäude) und einem Wassergraben umgeben ist.


Foto rechts:

Schloss Morsbroich. Remise.

Hier im Abschluß der südlichen Remise war damals die Direktorenwohnung und das Atelier der Künstlerin Margrit Schweicher.


Die blaue Markierung in der obigen Karte zeigt die Lage der ehemaligen Wohnung/des Ateliers der Kunstmalerin Margrit Schweicher in der südlichen Remise des Schloss Morsbroich.

Hier sehen Sie ein Video vom Gelände des Städtischen Museum Schloss Morsbroich in Leverkusen:

       Margrit Schweicher, Kassel, 1960
Margrit Schweicher, Kassel, 1960

1958 zog die Familie nach Kassel um.

Dr. Curt Schweicher, bereits seit 1957 Mitbegründer und Redaktionsmitglied der - heute noch führenden - Design-Zeitschrift "form", wurde dort Dozent an der Werkkunstschule Kassel. Außerdem war er 1960 kurzzeitiger Mitherausgeber der Tageszeitung "Kasseler Morgen". 

In Kassel betrieb das Ehepaar Dr. Curt Schweicher und Margrit Schweicher im Zentrum der Stadt (am Königsplatz) die "Neue Galerie Kassel", die in Wechselausstellungen z.T. bedeutende Künstler der Gegenwart ausstellte (1959 u.a. den renommierten schweizer Künstler Arnold d'Altri und - während der documenta II -  den Künstler Georg Muche).

Hier sehen Sie ein kurzes Video mit Impressionen vom Königsplatz in Kassel.

 

1962 zog die Familie wieder nach Trier um. Ihr Ehemann, Dr. Curt Schweicher, hatte dort zuvor die Leitung des städt. Museums Trier Simeonstift (heute: Stadtmuseum Trier) übernommen (1961 bis 3.2.1974). 

 

Margrit Schweicher war u.a. Mitglied der Arbeitsgemeinschaft bildender Künstler am Mittelrhein, der Neuen Darmstädter Künstlervereinigung ("Darmstädter Sezession")  und des "Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer e.V. (GEDOK), Gruppe Köln".

 

Während ihrer Schaffenszeit war sie nicht nur als Kunstmalerin (Öl, Aquarel, Tusche, Kohle) tätig, sie schuf auch Collagen, Bühnenbilder und Plakate, malte hinter Glas und schuf Plastiken aus Metall. In Vollmer's Künsterlexikon des XX. Jahrhunderts wird sie als "Malerin u. Metallplastikerin" aufgeführt. (Der »Thieme/Becker/Vollmer« ist das international bedeutendste biographische Lexikon der bildenden Künstler.)

 

Gemälde der Künstlerin Margrit Schweicher wurden u.a. vom Landesmuseum Mainz und dem Städtischen Museum Leverkusen (Schloß Morsbroich) angekauft.

Der Großteil ihrer Gemälde gilt jedoch als verschollen.

Es existiert bis heute auch kein Werkverzeichnis ihrer Gemälde und Plastiken.

 

Am 26. Juni 1988 starb ihr Mann, der Kunsthistoriker Dr. Curt Schweicher.

  

Die Trierer Malerin Margrit Schweicher verstarb am 20. Okt. 2002 im Alter von 88 Jahren in Trier, wo sich auch ihre Grabstätte befindet.

Margrit Schweicher; Curt Schweicher

Die Trierer Kunstmalerin Margrit Schweicher und ihr Mann, der Kunsthistoriker und Museumsdirektor i.R. Dr. Curt Schweicher, 1985

Portrait der Kunstmalerin Margrit Schweicher = Gretel Lauer

Margrit Schweicher, Trier

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